Die Berufsakademie vereint die Vorteile einer akademischen und praktischen Laufbahn und stellt damit eine interessante Alternative zur üblichen Ausbildung dar. Nichts für Jedermann, jedoch ergibt sich für den ein oder anderen eine interessante Möglichkeit, seine Chancen auf dem hart umkämpften Arbeitsmarkt zu verbessern.

Dabei verbindet die Berufsakademie die Ausbildung mit der Theorie an der Hochschule. Phasenweise wechseln sich Theorie und Praxis ab. Im Unterschied zu einer üblichen Ausbildung, in der es selbstverständlich auch Praktika gibt, greifen Theorie und Praxis an den Berufsakademien viel tiefer ineinander. Dies wird durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Ausbilder im Betrieb und Lehrkörper in der Bildungseinrichtung sichergestellt.

Vor- und Nachteile der Berufsakademien

Vorteil ist hier ganz klar die bessere Vorbereitung auf die berufliche Realität, frühe Einbindung in ein Unternehmen und der frühe Berufseinstieg, was sehr viele Vorteile bei der späteren Bewerbung bietet. Durch die Kombination von Ausbildung und Studium ergibt sich ein enormer,  zeitlicher Gewinn, im Vergleich zur Variante des Studiums, welche an eine Ausbildung anschließt. Weiterhin ist man durch den praktischen Teil während des Studiums finanziell versorgt und kann in bereits im jeweiligen Interessengebiet arbeiten, anstatt typische Studentenjobs in der Gastronomie oder im Einzelhandel annehmen zu müssen.

Berufsakademie: Wenig Spielraum für Weiterentwicklung

Die Variante der Berufsakademie ist jedoch nichts für typische Akademiker, die sich zunächst auf ein Interessengebiet konzentrieren wollen, ohne sich direkt bei der Berufswahl festlegen zu müssen.  Durch den praktischen Bezug bleibt nur wenig Zeit für einen tiefgreifenden, theoretischen Ansatz. Schon früh legt sich der spätere Beruf relativ klar fest. Es gibt wenig Spielraum für Weiterentwicklung und Veränderung.

Bachelor ist nicht gleich Bachelor

Der Abschluss, den man an einer solchen Berufsakademie erhält, ist ein Bachelor, der juristisch gesehen, wenn von einer Berufsakademie verliehen, kein akademischer Grad ist. Rechtlich gesehen ist der Bachelor an einer Berufsakademie mit dem an der Universität gleichgestellt, man kann jedoch nicht immer problemfrei von einer Berufsakademie auf eine andere Hochschule wechseln, um beispielsweise einen Master zu machen. In Stuttgart wurde die „Duale Hochschule Baden-Württemberg“ eingerichtet, die den Status einer Hochschule hat. Dadurch erhalten Bachelorabschlüsse dieser Hochschule eine Legitimierung als akademischer Grad und ermöglichen in jedem Fall den Zugang zu einer regulären Hochschule

Berufsakademien beziehungsweise Institutionen, die duale Studienabschlüsse anbieten, gibt es in jedem, deutschen Bundesland, diese unterscheiden sich teils jedoch erheblich. Wichtig ist es daher, sich genau zu informieren und die Vor- und Nachteile der einzelnen Bildungseinrichtungen abzuwägen. Auch sind die Studiengänge nicht besonders vielseitig und beschränken sich auf den wirtschaftlichen, pflegerisch-sozialen und technischen Bereich.

Der Zugang zur Berufsakademie

Um Zugang zu einem dualen Studium zu erhalten, benötigt man die Allgemeine Hochschulreife (Abitur), mindestens jedoch die Fachhochschulreife. Des weiteren muss bei der Bewerbung ein abgeschlossener Ausbildungsvertrag mit einem Unternehmen vorgelegt werden. Aufgrund der Beliebtheit, sind Plätze an der Berufsakademie hart umkämpft.

Die Entscheidung zwischen dualem- und herkömmlichen Studium ist nicht leicht getroffen und hängt von der Eignung und den Vorstellungen des Einzelnen ab. Praxisorientiertere Abiturienten kommen hier auf ihre Kosten, während akademisch denkende Menschen, die es bevorzugen, später wissenschaftlich zu arbeiten, ohne sich bereits frühzeitig festzulegen, eher zu einem herkömmlichen Studium tendieren sollten.

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