Die Jobchancen für Studiumsabsolventen sind zur Zeit in keinem Beruf so gut, wie in dem des Ingenieurs. Während also Medizinstudenten und junge Anwälte um einen Job bangen müssen, dürfen Ingenieure ihre Jobvorstellungen frei ausleben. Im Studium erzählten Professoren zuweilen, die zukünftigen Berufseinsteiger sollten sich mit einem Einstiegsgehalt von 50.000 Euro nicht zufrieden geben müssen.Ein Trugschluss, wenn man sich auf Seite der Unternehmen umhört. Die Absolventen kämen zunehmend mit undurchsetzbaren Gehaltsforderungen, weil sie wüssten, dass sie gefragt seien, so lautet das Urteil eines Geschäftsführers des Personaldienstleisters Adecco. Tatsächlich beläuft sich das Einstiegsgehalt für einen diplomierten Ingenieur auf (laut VDI-Statistik) ca 39.000 Euro p.a..

Trotzdem wissen die Studenten, was sie verlangen dürfen, Weiterbildungsmöglichkeiten sind gefragt, so kann der Studienabsolvent auch langfristig von der derzeit guten Lage profitieren. Nicht jeder Studienabsolvent ist gleich auch besonders umworben bei den Unternehmen, je nach Fachrichtung ist auch das Jobangebot unterschiedlich, so seien heutzutage besonders Elektro- und Wirtschaftsingeneure. Besonders spezialisierte Ingenieure (Bergbau, Gießereitechnik) und Architekten haben es auf dem Berufsmarkt dagegen schwer, auch werden Frauen immer noch bevorzugt angestellt.Dennoch können sich Ingenieure heutzutage stark nach ihren eigenen Bedürfnissen richten und müssen nicht, wie viele Absolventen anderer Studiengänge, um die Aufmerksamkeit der zukünftigen Arbeitgebers buhlen. Flexibilität und Einsatzbereitschaft ließen oft zu wünschen übrig, lassen die Personalchefs der großen Unternehmen verlauten. Auch das ist ein Grund, weshalb derzeit viele ausländische Ingenieure angeworben werden. Diese sind meist mit einem geringeren Gehalt zufrieden und zeigten eine hohe Einsatzbereitschaft, im Gegensatz zu ihren deutschen Komilitonen. Die Luft im Ingenieurhimmel scheint also langsam aber sicher dünner zu werden, Unternehmen und Absolventen sind gleichermaßen gespannt, wie sich dieser Zustand weiter entwickelt.