Der Druck im Studium wird immer größer: Studenten kämpfen schon längst nicht mehr nur um gute Noten und Praktika, sondern auch um Freundschaften, die durch den Konkurrenzdruck immer öfter zerstört werden.

Die sogenannte „Ellenbogenmentalität“ ist überall deutlich zu spüren: so werden zum Beispiel Bücher in der Bibliothek versteckt und Laptops gestohlen. In den Bibliotheken liegen jetzt  sogar Schlösser bereit, um den Computer zu sichern, wenn man mal zur Toilette will. Das ist der traurige Alltag von vielen Studenten. Eine Studie der Universität Konstanz beschreibt, dass jeder siebte Student unter dem Konkurrenzdruck leidet. Der tägliche Kleinkrieg bereitet fünf Prozent der Studenten sehr große Schwierigkeiten. Ein Psychologe an der Universität Göttingen bestätigt dieses Phänomen: Zu ihm sind früher Studenten mit Liebeskummer gekommen – heute geht es meistens um Leistungsdruck und Konkurrenz.

Doch woher kommt dieser immer härtere Wettbewerb? Experten vermuten, dass es an der Enge in den Hochschulen liegt. 2,5 Millionen Studenten gibt es deutschlandweit, die Doppeljahrgänge haben die Zahl der Studierenden in kürzester Zeit in die Höhe getrieben. Dazu kommt die Angst, ohne Studium keinen Job zu bekommen. Das Bachelor-Studium trägt ebenfalls seinen Teil dazu bei, denn das System versucht, alle Studenten in möglichst gleicher Zeit abzufertigen. Früher konnten Studenten noch frei wählen, wann sie Prüfungen absolvieren wollen. Der Druck ist heute größer – und damit auch der Konkurrenzkampf.

 

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