Eine Studie zeigt, wie sehr sich die Deutschen nach einem Jobwechsel sehnen: 2012 spielten 40 Prozent der Arbeitnehmer mit dem Gedanken, den Job zu wechseln, jeder Dritte entschied sich für einen neuen Arbeitgeber. Selbst wer glücklich ist, guckt sich nach neuen Stellen um. Worin liegt er begründet, der dringende Wunsch nach einem Neuanfang?

Arbeitnehmer wollen sich weiter entwickeln

Wir wollen uns permanent verbessern, suchen nach neuen Herausforderungen, obwohl wir eigentlich glücklich sind. Es wird immer unwichtiger, einem Unternehmen lange Zeit treu zu sein. Im Vordergrund steht eher, sich weiter zu entwickeln. Die Kelly Service Studie beweist das: Sechs von zehn Arbeitnehmern denken über einen Jobwechsel nach. Grund dafür ist bei 20 Prozent der Befragten die persönliche Weiterbildung, bei 17 Prozent steht eine neue, interessantere Tätigkeit zur Verfügung. Die Bezahlung scheint nicht mehr so wichtig – es scheint, als würde uns Geld allein nicht mehr glücklich machen.

Neuer Job – neue Herausforderungen

Ein Jobwechsel bedeutet aber immer auch ein Risiko. Man muss sich von altbekannten Kollegen verabschieden und darauf hoffen, dass man sich mit den neuen Mitarbeitern genauso gut oder sogar noch besser versteht. 50 Prozent der Befragten, die im letzten Jahr ihren Job wechselten, sind mit ihrem Wechsel zufrieden. Jeder sechste ist jedoch auch beim neuen Arbeitgeber unglücklich.

Vorgesetzte sollten ihre Ziele klar formulieren

Warum gibt es diesen Drang nach ständigem Wechsel? Möglicherweise wegen des Arbeitgebers. Der Chef trägt viel dazu bei, dass seine Angestellten sich wohlfühlen. Teilnehmer einer Studie wünschen sich von ihren Chefs an erster Stelle bessere Fortbildungsmöglichkeiten. Aber auch klar definierte Ziele werden immerhin von der Hälfte aller Befragten gewünscht. Die Anerkennung spielt ebenfalls eine große Rolle.

Ständig den Job wechseln bedeutet unzuverlässig sein

Wer wechselt, sollte einige Aspekte bedenken. Wer zu schnell aufgibt und sehr früh kündigt, erweckt den Eindruck, unzuverlässig zu sein. Es gibt immer harte Phasen im Job – wenn diese wirklich nicht mehr aufhören, ist ein Wechsel sinnvoll. Manchmal locken außerdem höhere Gehälter. Wenn der neue Job allerdings nicht ins eigene Lebenskonzept passt, sollte man lieber die Finger davon lassen. Ganz wichtig: wenn man sich bei der Kündigung über den früheren Arbeitgeber ärgert, sollte man das lieber für sich behalten!


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