Die Tätigkeit des Unternehmensberaters reizt viele BWL-Studenten und Absolventen, denn ihnen winken eine abwechslungsreiche Arbeit und attraktive Bezahlung. Der Alltag als Unternehmensberater kann aber auch hart sein und man muss sich durch die verschiedensten Projekte arbeiten, bis man verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen oder sich sogar selbständig machen kann. Deswegen ist es sinnvoll, sich vorab über die Möglichkeiten, Perspektiven und Anforderungen zu informieren, um diesen Weg bewusst und rundum aufgeklärt einzuschlagen.

Grundlegende Anforderungen

Unabhängig von der Branche und der Art des zu beratenden Unternehmens muss ein Unternehmensberater über einige grundlegende Fähigkeiten verfügen. Insbesondere sollte er eine analytische Denkweise beherrschen, um bestehende Abläufe und Strukturen genau untersuchen zu können, denn darauf aufbauend muss er anschließend das Optimierungspotenzial identifizieren und individuelle Lösungen erarbeiten. Als externer Mitarbeiter sieht er sich auch ständig konfrontiert mit besonders hohen Anforderungen im Projektmanagement, der Kommunikation und der Implementierung von seinen erarbeiteten Maßnahmen.

Die Arbeit in Start-Ups und jungen Unternehmen

Der Unternehmensberater kann sich in unterschiedlichen Bereichen betätigen. Vom Start-Up über Expansions- oder Restrukturierungsprojekte bis hin zum Unternehmensverkauf in M&A-Projekten. In der sogenannten Frühphase eines Unternehmens hat der Berater oft strategische Aufgabenstellungen. Er kümmert sich um Themen, die nicht zum eigentlichen Geschäft des Unternehmens gehören wie Finanzierung, Supply Chain oder die Standortstrategie. Damit entlastet er den Unternehmer, damit er sich auf das Kerngeschäft konzentrieren kann. Ein weiteres Betätigungsfeld der Unternehmensberatung sind Neugründungen. Hier sind die Unternehmen noch in der Planungsphase bevor Sie mit ihren Produkten auf den Markt gehen. Die Gründer haben oft keine Erfahrung im Aufbau eines Unternehmens oder brauchen trotz ihrer eigenen beruflichen Qualifikation die Hilfe eines erfahrenen Betriebswirtschaft-Spezialisten. Der Berater/In hat die Gelegenheit, ein Unternehmen in seinen Anfängen zu prägen und mit seinen Konzepten auf die Beine zu helfen.

Die Arbeit mit bestehenden Firmen

Unternehmensberater arbeiten aber nicht nur mit neuen oder jungen Firmen zusammen, sondern auch mit Firmen, die durch interne oder externe Veränderungen mit Problemen konfrontiert sind. Ihre Arbeit ist dann besonders wichtig, wenn schwierige Entscheidungen und Situationen aufkommen, die der Geschäftsführer und sein Management nur teilweise oder gar nicht bewältigen kann. Im Bereich M&A sind Unternehmensberater beispielsweise sehr gefragt, denn beim Unternehmensverkauf oder beim Zukauf von Tochterunternehmen kommen nicht nur betriebswirtschaftliche Aspekte zur Ansprache, sondern auch Markt-, Prozess- und Verhandlungskompetenzen.

Was tun Unternehmensberater?

Ganz gleich, in welchem Bereich man tätig wird und welche Arbeiten man bevorzugt annimmt – die meisten Berater haben einen recht ähnlichen Job und gehen nach gleichen Vorgehensweisen oder Standards an die Arbeit. Zunächst ist eine Ist-Analyse des Unternehmens wichtig. Möglicherweise wird ein anfänglicher Businessplan oder ein Businessplan-Update erstellt. Dieser muss auf die Ziele des Unternehmens abgestimmt sein oder dem Unternehmen helfen, sich neu zu orientieren. Anschließend begleitet der Berater die Firma während der Umsetzung der Veränderungen und bekommt dadurch direkt mit, wie sich die Erfolge auswirken und was man noch anpassen muss, damit die Anforderungen der Firma in Erfüllung gehen. Man wird dabei viel mit betriebswirtschaftlichen Kennzahlen zu tun haben, und doch ist jeder Fall anders und man hat die Möglichkeit, sich immer wieder neu zu orientieren.

Bildquelle: Peter Atkins – Fotolia

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