Das Anschreiben ist wie die Werbung für ein Produkt: Man selbst muss sich verkaufen. Weckt der erste Eindruck kein Interesse beim Arbeitgeber, können die Qualifikationen noch so gut sein. Muster und Vorlagen bieten Hilfe, die Form-Normen einzuhalten, aber dennoch ist Kreativität gefragt.

Egal ob Initiativbewerbung oder die Bewerbung auf eine ausgeschriebene Stelle, das Bewerbungsanschreiben muss wie ein Beweisstück sein, dass der Bewerber der perfekte Kandidat für diese bestimmte Stelle ist. Das Anschreiben wird individuell für jede Bewerbung einzeln verfasst. Dafür sollte man sich besonders viel Zeit nehmen, denn der Anfang einer Bewerbung entscheidet oft schon darüber, auf welchem Stapel die Mappe am Ende landet.

Sich gleich richtig verkaufen können

Das Anschreiben ist der erste Eindruck, der zählt. Es ist die wichtigste Seite einer Bewerbungsmappe, aber gleichzeitig auch die schwerste. Denn es muss ein Gleichgewicht gefunden werden zwischen Kreativität und Motivation, die Interesse weckt und Professionalität einer normierten Form.

Das Anschreiben muss einschlagen, sonst werden die Qualifikationen auf dem Lebenslauf gar nicht erst gelesen. Man muss sich gut darstellen und die Eigenschaften, die einen besonders für die Stelle oder das Unternehmen qualifizieren, hervorheben. Allerdings sollte man auch bei der Wahrheit bleiben und authentisch wirken, ohne sein Licht unter den Scheffel zu stellen.

Form des Anschreibens

Trotz aller Kreativität, die das Interesse beim potenziellen Arbeitgeber wecken soll, ist die Einhaltung bestimmter Normen eines Anschreibens ebenfalls unumgänglich. Hervorheben sollte man sich also mit dem Inhalt des Schreibens, nicht aber mit einer abweichenden Form. Ein Anschreiben sollte mit allem drum und dran eine DIN A4 Seite umfassen. Die Normen für die Seitenränder liegen bei: Rand links 2,41 cm, Rand rechte 2,04 cm und der obere und untere Rand 1,69 cm.

Der Anschreibenkopf sollte ab der ersten Zeile linksbündig Name, Adresse und Kontakt des Absenders haben, erste Zeile rechts Ort und Datum. Nach vier Leerzeilen folgt linksbündig die Adresse des Arbeitgebers mit Abteilung und Ansprechpartner. Nach weiteren vier leeren Zeilen folgt das Betreff, dass dick gedruckt markiert wird und höchstens zwei Zeilen einnehmen darf. Kurz und präzise erklärt man hier sein Anliegen wie zum Beispiel „Bewerbung als…“ oder „Ihre Annonce vom…“. Nach zwei Leerzeilen kommt nun die komplette Anrede des Ansprechpartners mit allen akademischen Titeln. Nach einer weiteren Leerzeile kommt der Anschreibentext.

Erster Eindruck der einleitenden Sätze

Die Einleitungssätze nach der Anrede im Bewerbungsanschreiben können auf verschiedene Art und Weise formuliert werden. Entweder man geht direkt auf die Stellenausschreibung ein, die bei uns als Bewerber großes Interesse geweckt hat, oder man greift eine allgemeine aktuelle Diskussion auf, die mit der Firmenphilosophie zu tun hat und zeigt damit gleich, dass man sich intensiv damit auseinander gesetzt hat.

Die ausgeschriebene Stelle kann Interesse wecken, oder man findet sich in der in ihr zum Ausdruck kommenden Philosophie wieder. Gleichzeitig sollte man begründen, warum man sich bewirbt, d.h. aufgrund welcher Qualifikationen man sich für einen passenden Kandidaten hält.

Standardformulierungen und Kreativität

Im Hauptteil des Bewerbungsanschreibens geht es dann darum, seinen persönlichen Werdegang und seine Kenntnisse darzustellen. Man sollte nie davon ausgehen, dass der Arbeitgeber sich schon alles aus dem Lebenslauf selbst zusammenreimen kann. Es ist die Aufgabe des Bewerbers, seine Fähigkeiten an die Anforderungen der Stellenausschreibung anzupassen, damit er weder unter- noch überqualifiziert dafür ist. Einschränkungen wie auch Übertreibungen sollten immer vermieden werden und hinterlassen selten einen guten Eindruck.

Man kann seine Vorstellungen der Arbeit für die beworbene Stelle äußern und weitere Referenzen angeben, die für diese Arbeit nützlich sein könnten, die aber der Arbeitgeber vielleicht noch nicht bedacht hat. Ein guter, harmonischer Mix aus kreativer Individualität, der einen von den anderen Bewerbern abhebt und Standardformulierungen, die in so ein Anschreiben genauso gehören, macht eine erfolgreiche Bewerbung und eine Aussicht auf ein Vorstellungsgespräch aus.

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