Kennt ihr jemanden, der wegen einer psychischen Erkrankung in Frührente gehen musste, oder seid ihr vielleicht sogar selbst betroffen? Laut einer Studie ist bei beinahe jedem zweiten Frührentner eine psychische Erkrankung Ursache für die vorzeitige Pensionierung. Eine besorgniserregende Tendenz, wie ich finde.

Zeitdruck und ständige Erreichbarkeit als Ursachen

Laut einer Studie der Bundespsychotherapeutenkammer sind allein im letzten Jahr rund 75.000 Menschen wegen psychischer Krankheiten in Frührente gegangen – im Vergleich zu 2004 sind das 25.000 Betroffene mehr. Erschreckend ist meiner Meinung nach vor allem, dass die Frührentner mit psychischen Erkrankungen im Schnitt erst 49 Jahre alt sind und monatlich nur rund 600 Euro monatlich als Erwerbsminderungsrente erhalten. Es ist allerdings nicht ganz klar, ob die Zahl der psychischen Erkrankungen tatsächlich stetig steigt es auch womöglich an einer Diagnosewelle liegt, denn die diagnostizierten Krankheiten wie Depressionen haben in den vergangenen zehn Jahren deutlich zugenommen. Doch was ist der Grund für die psychischen Krankheiten? Die Antwort liegt auf der Hand: vor allem Stress. Der Druck auf die Arbeitnehmer hat sich erhöht – rund die Hälfte von ihnen arbeiten unter enormem Zeitdruck, ein Viertel muss sogar rund um die Uhr erreichbar sein. Das wirkt sich auf die Psyche aus und wird in den meisten Fällen von den Betroffenen verdrängt. Fühlt ihr euch bei der Arbeit den gleichen Belastungen ausgesetzt, sucht also in jedem Fall Rat bei Experten oder das Gespräch mit eurem Arbeitgeber!

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