Die Doppeljahrgänge des vergangenen Jahres haben an den deutschen Hochschulen für eine enorme Schwemme an jungen, und größtenteils motivierten Studenten gesorgt. Zahlreiche Studiengänge konnten dabei nicht umhin, auf das alte Prinzip des Numerus Clausus zurückzugreifen, um somit die Bandbreite durch eine qualitative Vorauswahl einzugrenzen.

Die Chancen, dass diese jungen Menschen auch nach ihrem erfolgreichen Bachelorstudiengang den Einstieg ins Berufsleben schaffen könnten, stehen dabei im Moment durchaus nicht schlecht, wobei die Sparte des Studiums hier natürlich eine deutliche Tendenz vorgibt.

Dabei dominieren, wie so oft, die wirtschaftlich orientierten Studiengänge, gemeinsam mit den klassischen Naturwissenschaften deutlich.

Vor allem die infrastrukturelle Situation Hamburgs gibt dabei den deutlichen Ausschlag hierfür: Im vergangenen Jahr konnte der Hamburger Hafen auf ein Exportrekordjahr verweisen, und der Ballungsraum Hamburg kann gerade durch diese Situation enorme Attraktivität aufweisen. Auch die vorhandene Menge an Büroflächen die, ganz im Gegensatz zur brisanten Lage bei den Wohnflächen, im Übermaß existiert, macht Hamburg momentan zu einer der betrieblichen Reizregionen Deutschlands.

Wirtschaftswissenschaftler haben gute Chancen

Rechtswesen, Betriebswirtschaft und Volkswirtschaft können daher bei der steigenden Anzahl an Firmenniederlassungen auf gute Einstellungschancen hoffen, ebenso wie sekundäre Analysebereiche wie Psychologie, Planungswesen oder auch Absolventen aus den sprachlichen und dolmetscherischen Bereichen.

Schlechtere Karten für Geisteswissenschaftler

Während die Wirtschaft eine gute Aussicht verspricht, steht es mit dem kulturellen Bereich allerdings eher mäßig: Durch die enormen Ausgaben der vergangenen Jahre im Kulturbereich, musste Hamburg in der jüngsten Vergangenheit ermahnende Richtlinien aussprechen, unter denen der komplette Kulturetat derzeit zusammenzuschrumpfen beginnt.

Die staatlichen Einrichtungen werden somit wohl in nächster Zeit eher auf Sparflamme weiter existieren, was Theater, Museen, Galierien und wohl über längere Distanz hinweg auch soziale Einrichtungen spühren werden. Wen es also als Museumspädagoge, Theater- oder Musikwissenschaftler, Sozialpädagoge oder auch Mediziner in den Norden ziehen sollte, der sollte sich diesbezüglich einen Alternativplan zurecht legen. In diesen Bereichen Jobs in Hamburg finden wird jedenfalls nicht ganz einfach.

Generell gute Aussichten

Trotz allem versprechen die jüngsten Pressemeldungen aber insgesamt gute Aussichten: So hieß es kürzlich, dass man langfristig plane, gezielte Maßnahme zu treffen, um die Akademikerquote der Stadt zu erhöhen. Wie diese Maßnahmen aussehen werden, steht natürlich noch nicht fest, und sicher ist, dass eine große Anzahl der zugezogenen Arbeitnehmer-Fachkräfte aus dem Umland der eigentlichen Stadt bereits jetzt pendeln müssen.

 

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