Die Mehrsprachigkeit besitzt in Europa und auch durch die Globalisierung eine immer größere Bedeutung. Es ist daher wichtig, Kinder frühzeitig an eine Fremdsprache heranzuführen. Jedoch sind deutsche Schüler im Vergleich schlechter als der europäische Durchschnitt.

Probleme in Deutschland

Zwar erlernen deutsche Schüler die erste Fremdsprache in der Regel im Alter von 8 Jahren. Für Experten wie Prof. Dr. Andreas Rohde ist dies allerdings zu spät. Anstatt in der dritten Klasse sollten Kinder bereits im Kindergarten spielerisch Englisch lernen. So ist ein alltäglicher Bezug zur Fremdsprache stärker gegeben und der Lernvorgang ist eher unbewusst und ungezwungen. Diese und ähnliche Angebote sind aber je nach Bundesland und Kitas sehr verschieden, nur lokal und meist Ergebnis von Elterninitiativen. Der Bezug zur Fremdsprache ist in Deutschland generell stark theoretisch, was trotz intensivem Unterricht zu einer verhältnismäßig schlechten Sprachbeherrschung führt. Die Fremdsprache ist für die meisten Schüler ein reiner Lernakt, Praxisnähe oder ein alltäglicher Nutzen besteht für viele einfach nicht.

Möglichkeiten zur besseren Sprachvermittlung

Ein positives Gegenbeispiel sind hier die Niederlande. Bei ihnen werden englischsprachige Filme und Cartoons in ihrer Originalversion nur mit Untertitel ausgestrahlt; eine Synchronisation wie in Deutschland gibt es dort nicht. Dadurch ist ein Bezug zur Fremdsprache bereits vom Kleinkindalter gegeben. Auch zweisprachige Kindergärten besitzen großen Potential, wenn die Kinder die Sprache eines Nachbarlandes oder von Immigranten erlernen. So wird die Zweitsprache ganz einfach in alltäglichen Situationen angeeignet und kann auch außerhalb des Kindergartens angewendet werden. Eine ähnliche Lernmöglichkeit bietet fremdsprachiger Unterricht. In einigen Schulen werden bereits Fächer wie Sport oder Kunst nur noch in Englisch angeboten. Dies ersetzt den Sprachunterricht und fördert einen routinierten Umgang mit der Zweitsprache. Videosprachlernportale können auch neben dem Unterricht und mit mehr Praxisnähe zwei oder mehr Fremdsprachen vermitteln.

Im Vergleich schneiden deutsche Schüler schlecht ab

Im Vergleich zum europäischen Durchschnitt sind deutsche Schüler etwas schlechter. Dies liegt aber weniger an der Unfähigkeit der Kinder als vielmehr am ungünstigen und uneinheitlichen Lernsystem in Deutschland. Es gibt einige vielversprechende Projekte und es wäre wünschenswert, wenn diese im gesamten Bundesgebiet angeboten werden würden.

Bildurheber: Robert Kneschke – Fotolia

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