Was Bachelor und Master im Einzelnen bedeuten, ist vielen nicht ganz klar. Ab jetzt ist Schluss damit! Der Bachelor ist ein englischer Begriff, dessen lateinischer Ursprung so viel bedeutet wie „junger Geselle.“ Der Titel verkörpert den ersten akademischen Grad der wissenschaftlichen Hochschulausbildung. Für die Zulassung zum Masterstudium ist der vorher gemachte Bachelor Pflicht.

Bachelor

Die Bachelorstudiengänge ermöglichen es den Studierenden, nach einer relativ kurzen Studienzeit, üblicherweise etwa sechs Semester, einen ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss zu erlangen. Er ermöglicht die Chance zur Weiterqualifizierung nach einer Berufsphase oder auch in direktem Anschluss an den Abschluss des Bachelors. Im Rahmen eines Bachelorstudienganges werden die grundlegenden, fachlichen und methodischen Kompetenzen erworben, sowie ein Überblick über die Zusammenhänge des Studienfaches.

Zulassung Bachelor

Zulassungsvoraussetzung für das Bachelorstudium ist in der Regel eine Hochschulzugangsberechtigung, also das Fachabitur, Abitur oder ein gleichwertiger ausländischer Schulabschluss. Laut der Kultusministerkonferenz (KMK) ermöglicht ein Bachelortitel die gleichen Berechtigungen wie ein Diplomabschluss einer Fachhochschule. Der Bachelorabschluss besitzt internationale Anerkennung und ermöglicht deshalb meist vielfältige Berufs- und Weiterbildungschancen.

Master

Der Begriff Master stammt ebenfalls aus dem Englischen und bedeutet im lateinischen Ursprung so viel wie „Lehrer“ oder „Meister.“ Er ist ein akademischer Grad, den der Studierende als Abschluss einer zweiten wissenschaftlichen Ausbildung erlangt. Der Master ist Teil des Bologna-Prozesses, ein politisches Vorhaben im Jahr 1999, welcher der Schaffung eines einheitlichen, europäischen Hochschulraumes dient und der Errichtung vergleichbarer Abschlüsse. 29 europäische Bildungsminister unterzeichneten damals die Bologna-Erklärung. Das Masterstudium dauert je nach Studienart, also Vollzeitstudium oder berufsbegleitendes Studium, zwei bis vier Semester und ergänzt damit das grundständige Studium. Als Studienvoraussetzung gilt der gemachte Bachelor-Abschluss oder ein Abschluss im traditionellen, einstufigen, akademischen Studiengang also der Magister Abschluss oder das Diplom.

Masterstudiengang

Der Master als akademischer Grad wird von Hochschulen, also Universitäten, gleichgestellten Hochschulen, Kunst- oder Musikhochschulen und Fachhochschulen verliehen.
Ein Masterstudiengang dient je nach Studienausrichtung der wissenschaftlichen Vertiefung des Studienthemas oder der Erschließung neuer Wissensgebiete. Er soll wissenschaftliche Arbeit und Methodik näher bringen, theoretisch-analytische Fähigkeiten vermitteln und die Studierenden dazu befähigen, offen und kreativ auf neue Bedingungen zu reagieren und sich damit optimal auf das Berufsleben einzustellen.

Abschlüsse

Zum Erreichen des Masterabschlusses gehört zur Abschlussprüfung auch die Masterarbeit. Mit ihr muss nachgewiesen werden, dass der Studierende innerhalb einer vorgegebenen Frist ein Fachgebiet selbstständig nach wissenschaftlichen Methoden bearbeiten kann. Die einzelnen Masterstudiengänge werden in verschiedene Profiltypen eingeteilt, die da sind: stärker forschungsorientiert, stärker anwendungsorientiert, künstlerisch und lehramtsbezogen. Es gibt sieben verschiedene Masterstudiengänge: Master of Arts, üblich in den Geisteswissenschaften und Sozialwissenschaften. Der Master of Science ist üblich in Mathematik, Informatik und den Naturwissenschaften. Im Bereich der Ingenieurwissenschaften wird der Master of Engineering verliehen. In den Rechtswissenschaften gibt es den Master of Law, im Bereich der freien Kunst den Master of Fine Arts, im Musikbereich den Master of Music und den Master of Education in den Lehramtsstudiengängen. Der Bachelor und der Master sind also nicht als unterschiedliche oder konkurrierende Abschlüsse, sondern viel mehr als aufeinander aufbauende Abschlüsse zu sehen. Während der Bachelor ein regulärer Abschluss ist, versteht man den Master eher als Zusatz. Er ist nicht zwangsläufig notwendig, um ins Berufsleben zu treten, erhöht aber natürlich die Chancen und Möglichkeiten.

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