Ähnlich wie bei der Depression gibt es unzählige Gründe für ein Burnout und leider auch unzählige Symptome. Die Behandlung der Volkskrankheit ist lang und aufwändig, weshalb Vorsorge besser als Nachsehen ist.

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Wie zeigt sich Burnout, auf welche Signale muss man achten und wie geht man gegen die ersten Symptome vor? Das seit den 70er Jahren bekannte Phänomen greift mittlerweile häufig um sich und scheint ein dunkler Spiegel unserer Gesellschaft zu sein.

Ausgebrannt, kraftlos, depressiv – bei einem Burnout kommt alles zusammen, hat sich vieles schon Wochen-, wenn nicht sogar Monate-lang vorher angebahnt und wird in der Internationalen Klassifikation der Erkrankungen als „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“ bezeichnet.

Was ist Burnout?

Was das heißt? Jemand kommt emotional und körperlich nicht mehr mit dem Leben klar und fühlt sich überfordert, lust- und kraftlos. Oftmals geht Burnout mit einer Depression einher, auch körperliche Erschöpfungserscheinungen können auftreten. Dadurch, dass es sich vorwiegend um eine psychische Krankheit handelt, sind die Symptome schwer zu erfassen, da psychosomatische (also psychologisch hervor gerufene) Krankheiten bei jedem anders auftreten können.

Migräne, Ausschläge, Schlaf- und Essstörungen, aber auch Rückenschmerzen und Magengeschwüre können, müssen aber nicht bei einem Burnout auftreten.

Wenn es so weit ist, dann ist es meistens zu spät, denn über ein Burnout hinweg zu kommen, braucht viel Zeit und beinhaltet oftmals lange Arbeitsausfälle, die sich nicht jeder leisten kann, weshalb es wichtig ist, immer wieder darauf zu achten, dass man sich nicht selbst überfordert.

Das ist auch das Beste, was man tun kann, denn Burnout passiert genau dann, wenn man sich durchgehend selbst unter Druck setzt, sich über seine eigenen Energieressourcen hin verausgabt und es nicht schafft, Aufgaben auch einmal abzulehnen oder zu delegieren.

Stellen Sie sich diese Fragen:

1. Arbeite ich regelmäßig bis hin zur Erschöpfung?

2. Fühlen ich mich überfordert?

3. Denke ich ungern morgens an den Tag, der mir bevorsteht?

4. Habe ich Probleme damit, Aufgaben abzulehnen oder zu delegieren?

5. Arbeite ich auch, wenn ich krank bin, lasse ich Urlaubstage verstreichen und nehme ich ständig Überstunden?

6. Vernachlässige ich mein Privatleben für meine Arbeit?

7. Bin ich nicht mehr in der Lage abzuschalten, wenn ich zuhause oder im Urlaub bin?

8. Fühle ich mich für alles verantwortlich, was in meinem Team schief geht?

9. Bin ich unglücklich?

10. Setze ich zu hohe Anforderungen an mich und meine Arbeit?

Es ist sicher eindeutig, dass die „Ja“-Antworten darauf hinweisen, dass etwas mit der derzeitigen Lebenslage nicht stimmt, Burnout Patienten haben sehr hohe Ansprüche an sich selbst, neigen zu übermäßigem Perfektionismus und geben sich selbst die Schuld, wenn nicht alles ihren oftmals übertriebenen Vorstellungen entspricht.

Gerade das Vernachlässigen der eigenen Gesundheit und des eigenen Wohlbefindens, als auch die Unfähigkeit, nach Feierabend „nach hause“ zu kommen und die Arbeit hinter sich zu lassen, kann einen psychisch belasten und wirkt sich auch oft auf das Privatleben aus.

Wer sich auf Arbeit überfordert fühlt, sollte das auch dem Vorgesetzten sagen, oftmals halst man sich viel zu viel auf, weil man denkt, es wird von einem erwartet, niemals „Nein“ zu sagen. Stattdessen weiß der Vorgesetzte oftmals gar nicht, dass sein Angestellter überarbeitet ist, da er niemals eine Aufgabe ablehnt.

Scheuen Sie sich nicht davor, Aufgaben zu delegieren oder offen zu sagen, wenn Sie genug zu tun haben und daher erst einmal keine neuen Projekte anfangen können.

Tipps, um den Arbeitstag gesund zu regeln

1. Machen Sie sich eine Liste, was sie am nächsten Tag oder aber in der nächsten Woche vorhaben. Haken Sie diese Liste nach und nach ab und reflektieren Sie am Ende, ob Sie sich überschätzt haben oder ob Sie sogar noch etwas Pufferzeit hatten.

Versuchen Sie nicht, ihre Liste immer länger zu gestalten, gerade für unvorhergesehene Notfälle ist es immer gut, wenn man sich etwas Freiraum im Arbeitsplan lässt.

2. Entspannen Sie zwischendurch

Es muss gar nicht lange dauern, aber während der Arbeitszeit immer mal wieder 5 Minuten entspannen wirkt wahre Wunder. Hören Sie einen Lieblingssong oder wenden Sie Atemtechniken zur Beruhigung des Pulses an oder gehen Sie kurz raus an die frische Luft.

3. Kommunizieren Sie mit Ihrem Chef

Halten Sie Rücksprache mit Ihrem Chef, fordern Sie nötigenfalls ein Mitarbeitergespräch ein, denn nur so können Sie Feedback zum Arbeitspensum geben und eventuell auch Lösungsvorschläge geben, wie es besser verteilt werden kann.

In vielen Fällen entsteht ein übermäßiges Pensum durch mangelnde Kommunikation, Ihr Chef ist nicht Ihr Feind und auch ihm ist daran gelegen, dass es Ihnen besser geht, immerhin leidet auch die Arbeit daran, wenn der Angestellte Probleme hat.

4. Lösen Sie sich aus einem feindseligen Arbeitsumfeld

Es mag teilweise nicht möglich sein, denn der Arbeitsmarkt kann hart sein, aber sollten Sie sich in einem Arbeitsumfeld befinden, in dem sie gemobbt werden, in dem ihre Kritik kein Gehör findet und in dem Sie durch und durch unglücklich sind, versuchen Sie, sich nach einer anderen Anstellung umzusehen, manchmal braucht es einen Neuanfang.

Die eigene Gesundheit ist sehr wichtig und Unzufriedenheit am Arbeitsplatz kann die Lebensqualität enorm einschränken.