Eberswalde – Holz ernten, Saatgut gewinnen und Flächen aufforsten: Das sind die Themen, mit denen Eric Jach regelmäßig zu tun hat. Er studiert an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung in Eberswalde Forstwirtschaft im Bachelor. Sein Ziel ist es, Förster zu werden.

«Ich wollte schon früh Förster werden», erzählt der 29-Jährige, der aus der Prignitz in Brandenburg stammt. Mit 15 hat er seinen Jagdschein gemacht und nach der Schule eine dreijährige, duale Ausbildung als Forstwirt absolviert. Eine gute Grundlage für das Studium, könnte man denken. Dennoch ist es anspruchsvoll. «Das erste Semester habe ich etwas unterschätzt», erklärt er.

Förster brauchen ein breites Wissensspektrum. Neben den Naturwissenschaften spielen im Studium auch Ingenieurs-, Gesellschafts-, und Wirtschaftswissenschaften eine Rolle, sagt Prof. Achim Dohrenbusch von der Universität Göttingen.

An fünf Fachhochschulen und vier Universitäten in Deutschland werden
Studiengänge im Forstbereich angeboten. Nach dem sechssemestrigen Bachelorstudium müssen angehende Revierförster je nach Bundesland einen einjährigen, berufsvorbereitenden Anwärterdienst oder ein zweijähriges Traineeship absolvieren. Dann können sie als
Revierförster im gehobenen Forstdienst arbeiten. Zu den Aufgaben gehört es, Waldarbeiter anzuleiten, Jagd und Holzernte zu organisieren und Waldwege zu pflegen.

Von den Bachelorabsolventen hätten etwa 60 Prozent den klassischen Revierdienst als Ziel, schätzt Jens Düring vom
Bund Deutscher Forstleute. Das ist aber nur eine von vielen Möglichkeiten. Berufsperspektiven bieten auch Naturschutzbehörden und die holzbearbeitende und -verarbeitende Industrie.

Im öffentlichen Dienst schwanke das Einstiegsgehalt von Revierleitern je nach Bundesland zwischen 2500 und 2900 Euro brutto. Als Angestellter im privaten Sektor verdiene man meist weniger.

Die Berufsaussichten haben sich in den vergangenen Jahren verbessert: Forstverwaltungen der Länder und private Waldbesitzer hätten Ende der 1980er und Anfang der 1990er-Jahre viele Stellen zusammengestrichen, sagt Dohrenbach. Doch das ändere sich jetzt wieder. «Es gibt einen enormen Bedarf, der sogar noch steigen wird», sagt Wolf Ebeling, Geschäftsführer des Deutschen Forstwirtschaftsrates. Das liege auch am hohen Durchschnittsalter der Forstleute. In den kommenden Jahren werden viele von ihnen in den Ruhestand gehen.

Die Zahl der Studieninteressenten sei in den vergangenen Jahren gestiegen, erklärt Prof. Achim Dohrenbusch. Einen Grund dafür sieht er in dem erhöhten Umweltbewusstsein der jüngeren Generation. Der Begriff Nachhaltigkeit habe seinen Ursprung in der Forstwirtschaft. Ursprünglich sei es darum gegangen, nicht mehr aus dem Wald herauszuholen, als auch wieder nachwächst.

Der
Beruf des Försters sei jedoch nicht ganz so romantisch, wie ihn sich viele vorstellen, warnt Jach. Schließlich gehöre immer auch Büroarbeit dazu. Trotzdem ist er sich sicher mit seiner Wahl. Wenn es nach dem Bachelor nicht gleich mit einer Anstellung klappt, will er als selbstständiger Forstwirt arbeiten – so, wie er es neben dem Studium tut.

Fotocredits: Klaus-Dietmar Gabbert,Klaus-Dietmar Gabbert,Klaus-Dietmar Gabbert,Klaus-Dietmar Gabbert,Klaus-Dietmar Gabbert,Klaus-Dietmar Gabbert,Klaus-Dietmar Gabbert,Klaus-Dietmar Gabbert,Klaus-Dietmar Gabbert,Klaus-Dietmar Gabbert,Klaus-Dietmar Gabbert,Klaus-Dietmar Gabbert
(dpa/tmn)

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