Alkoholismus am Arbeitsplatz ist ein schwerwiegendes Problem. Nicht nur für den Betroffenen selbst. Was kann in solch einem Fall getan werden?

Der Konsum von Alkohol hat fatale Folgen. So ereignen sich zwischen 10 bis 30 % der Arbeitsunfälle unter Einfluss von Alkohol und die Zahl der Krankschreibungen und Fehltage unter Alkoholikern ist sehr hoch. Es wird geschätzt, dass 5% aller Arbeitnehmer zum Kreis der Alkoholiker gehören und etwa 10 weitere Prozent stehen im Verdacht der Abhängigkeit.

Verhalten bei Alkoholismus am Arbeitsplatz

Ein Alkoholproblem eines Kollegen bleibt in der Regel nicht lange verborgen. Ob leichtes Lallen oder die unverkennbare „Fahne“, es ist wichtig, nicht wegzuschauen, sondern Initiative zu ergreifen.

Sollten Sie bemerken, dass ein Kollege öfter zu tief ins Glas schaut, sollten Sie ihn diskret daraufhin ansprechen und die Angelegenheit nicht verschweigen. Wichtig ist in jedem Fall, dass das Thema offen und kritisch behandelt wird.
In vielen Unternehmen gibt es mittlerweile spezielle Ansprechpartner und entsprechende Hilfsangebote im Fall von Abhängigkeit.

Hilfreich könnte es auch sein, wenn sich mehrere Kollegen um ein Gespräch mit dem Betroffenen bemühen. Idealerweise geschieht dies kurz vor Feierabend oder dem Wochenende, da der Betroffene dann genügend Zeit hat, sich Gedanken zu der Problematik zu machen. Bedeutend ist weiterhin, dass ein Gespräch im schützenden Rahmen stattfindet und die betroffene Person nicht mit Vorurteilen etc. konfrontiert wird.

Alkoholismus – Prävention

Von Seiten des Arbeitgebers können verschiedene Maßnahmen in Angriff genommen werden, um den Arbeitnehmern die Augen bezüglich der Alkoholproblematik zu öffnen. So gibt es unterschiedliche Suchthilfeangebote, die im Rahmen einer betrieblichen Maßnahme durchgeführt werden. Dabei sollen nicht nur die bereits Erkrankten angesprochen werden, sondern auch die gefährdeten Alkohol missbrauchenden Personen.

Alkoholismus entwickelt sich stets über einen längeren Zeitraum hinweg. Je früher das Problem am Schopf gepackt wird, desto besser. Vorsorge und Aufklärung kann hier viel Abhilfe schaffen. Oftmals sind die Betroffenen über Ratschläge seitens ihrer Kollegen auch sehr dankbar.

Was sollte unbedingt vermieden werden?

Diskussionen über die Trinkmenge sind absolut fehl am Platz. Auch möchten die betroffenen Personen nicht überzeugt werden, dass sie ein Abhängigkeitsproblem haben. Ebenso sollten Vorwürfe und vermeintlich gute Ratschläge gemieden werden. Vielmehr sollten die Kollegen Verständnis für die vom Betroffenen dargelegten Gründe der Alkoholsucht zeigen.

Eine positive Änderung im Trinkverhalten kann nur dann stattfinden, wenn der Alkohol trinkende Kollege selbst aktiv wird und sich über Hilfsangebote informiert und diese auch wahrnimmt.

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