Natürlich lässt sich über das Mittagsprogramm von RTL streiten. Anders als bei Sendungen wie „Mitten im Leben“ oder „Frauentausch“ stellt der Restaurantkritiker die sozial schwächer gestellte Menschen nicht bloß zur Schau, sondern gibt ihnen eine faire Chance aus ihrer schwierigen Situation zu gelangen.

Im Großen und Ganzen beleuchtet die Reality-Serie, den Aufbau und Beginn eines neuen Restaurants. Verantwortung und Kosten werden dabei von Christian Rach übernommen, der das Projekt leitet und in kurzen dokumentarartigen Interviews dem Publikum stets seine Meinung über die Kandidaten mitteilt. Die Bewerber sind allesamt arbeitslos und haben nur in den wenigsten Fällen bereits Arbeitserfahrung in der Gastronomie sammeln können, geschweige denn überhaupt schon einmal einen Job ausgeübt.

Rachs Restaurantschule: Ein Konzept das Früchte trägt

Der Plan scheint in allen Richtungen aufzugehen. Denn nicht nur die Kandidaten profitieren davon, auch die Einschaltquoten sind so gut, dass nun bereits die zweite Staffel angelaufen ist. Während die erste Ausgabe noch in Hamburg gedreht wurde, findet die zweite jetzt in Berlin statt.

Auch das neu gegründete Restaurant „Roter Jäger“ scheint zu florieren. Obwohl die Klientel am Gendarmenmarkt vermutlich qualifizierteren Service gewohnt ist, zahlt sich der Einsatz des hochmotivierten, jungen Teams aus. Ob das Restaurant jedoch nur so gut besucht ist, weil es im Fernsehen zu sehen war, sei daher gestellt.

Die zweite Chance im Fernsehen suchen

Abgestempelt als Schulabbrecher, Drogenjunkies und Straftäter bekommen nur die wenigsten noch eine Chance in einen Beruf zu gelangen. Indem Christian Rach eben diesen Leuten in seiner Sendung eine Plattform bietet der Öffentlichkeit zu beweisen, dass sie trotz ihrer problematischen Vergangenheit effektiv arbeiten können, will der Sternekoch ein Zeichen an die Personalchefs anderer Unternehmen senden.

Da es bei Bewerbungen jedoch immer um den ersten Eindruck geht, werden es Personen mit einem kantigen Lebenslauf und ohne besondere Qualifikation vermutlich auch weiterhin äußerst schwer haben sich von einer besseren Seite zu zeigen, wenn sie noch nicht einmal zum Vorstellungsgespräch eigeladen werden.


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