Guerillamarketing ist die Entscheidung für außergewöhnlichen Aktionen im Marketing; mit geringem Mitteleinsatz soll eine große und aufsehenerregende Wirkung erzielt werden.

Geprägt wurde das Guerillamarketing in den Vereinigten Staaten von Jay C. Levinson. Sein Guerillamarketing-Handbuch erschien bereits 1984 und wurde inzwischen zum Kultbuch für Insider.

Mit einem kleinen Etat wird ein spezielles Medium oder ein sehr detailliert bestimmter Absatzkanal gewählt, der dann mit Methoden der öffentlichen Diskussion angegangen wird. Beispiele sind das Schreiben von vielen Leserbriefen mit durchaus unterschiedlicher Tendenz, aber immer dem selben Thema oder das Durchführen und Beeinflussen von öffentlichen Veranstaltungen sowie die Gründung gesellschaftspolitischer Gruppen mit der Zielsetzung, das zu bewerbende Produkt zum Thema zu machen. Da nicht immer kommuniziert wird, dass das ganze bezahlte Werbung ist, bleibt Guerilla-Vermarktung nicht nur umstritten, sondern bewegt sich auch in einer rechtlichen Grauzone.

In der Guerillamarketing gibt es inzwischen zahlreiche unkonventionelle Marketing-Strategien, hier nur drei Beispiele:

* Sticker-Kampagnen: Man verteilt lustige und auffällige Sticker an Schulen oder sonstigen Treffs von Jugendlichen
* Gezielte Mundpropaganda in der Öffentlichkeit: Man schickt die Werber in Kneipen und Cafes oder andere Treffpunkte und initiiert Gespräche zum Produkt
* Internetdiskussion: Man schreibt E-Mails an Kunden und Konkurrenten und publiziert in Blogs und schreibt dazu passende oder unpassende Kommentare.

Ich kann diese Methoden weder generell verurteilen noch begrüßen. Wenn neue und innovative Anbieter mit diesen Methoden auf gesunde, ökologisch und sozial angemessene Produkte aufmerksam machen, dann finde ich das gut und richtig; wenn die überkommenen und weder ökologischen noch sozial ausgerichteten Unternehmen wie Lidl oder Schlecker solche Methoden anwenden, dann sollte man denen das unterbinden.

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