Seit Jahren ist der Journalismus ein Feld, in dem es mehr Bewerber als tatsächliche Plätze gibt. Gerade an Journalistenschulen kommen z.B. auf 20 Plätze 2000 Bewerber, die sich durch die Einstellungstests kämpfen.

Trotzdem braucht ein angehender Journalist, und alle, die es werden wollen, nicht zu verzagen: Im neuen Jahrtausend sind die Informationsmedien mehr denn je mutiert – neue Berufsfelder entstehen, alte verschwinden.

Unter „Journalismus“ fallen so extrem viele Bereiche, die nur lose etwas miteinander zu tun haben. Den klasssischen Print-Journalisten gibt es de facto nur noch sehr selten. Neue, vor allem internet-affine Formen beginnen, sich zu verfestigen. So sind Community-Manager und Content Manager Berufe, die es vor 10 Jahren noch nicht gab. Gerade der Online-Journalismus, und damit Festanstellungen in einer Online-Redaktion, ist im Aufschwung begriffen.

Doch auch für Printmagazine und das Fernsehen ist die große Regression, die zur Jahrtausendwende und danach in Deutschland vorherrschte, vorbei. Das liegt daran, dass wieder mehr Kunden Werbung schalten, dadurch mehr Geld ins Säckel der Zeitungen kommt und diese mehr Mitarbeiter ins Vorstellungsgespräch einladen können.

Generell ist es wichtig, sich klarzumachen, wohin die Reise gehen soll. Bestimmte Referenzen sind nur für bestimmte Positionen innerhalb journalistischer Aktivitäten geeignet. So herrscht vor allem unter den Printmagazinen immer noch Abneigung gegenüber den neuen Online-Gebieten – was eben dazu führt, dass viele Abkömmlinge „renommierter“ Journalistenschulen sich scheuen, den Weg in diese Richtung einzuschlagen.

Dabei liegt da, zumindest meiner Meinung nach, ein Großteil der journalistischen Zukunft. Die Welt vernetzt sich – Online-Informationen sind das, was die Menschen spätestens in 10 Jahren verstärkt konsumieren werden.

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