Meeresluft rund um die Uhr, traumhafte Sonnenuntergänge und Urlaubsfeeling pur – so könnte man sich den Job eines Kapitäns vorstellen. Aber was steckt wirklich dahinter?

Die Ausbildung zum Kapitän

Um Kapitän zu werden, muss man spezielle Hochschulen besuchen. In Deutschland gibt es fünf Fachhochschulen, an denen die Studenten acht Semester lang studieren. Sie können zwischen den Scherpunkten Decksdienst und Maschine wählen. Man nennt das „nautisches und technisches Patent“, das zum Führen von Schiffen berechtigt. Der Unterricht besteht neben gewöhnlichen Fächern wie Englisch und Mathe aber auch aus Wetterkunde oder Manövrieren. Zudem ist es notwendig, mindestens zwei Jahre Praxiserfahrungen auf einem Schiff zu haben, damit man Kapitän werden kann. Außerdem wird die Seediensttauglichkeit von Ärzten der See-Berufsgenossenschaft überprüft.

Nicht nur Abiturienten haben gute Karrierechancen

Auch mit Haupt- oder Realschulabschluss kann man in der Schifffahrts-Branche tätig sein: Eine Ausbildung zum Schiffsmechaniker ist möglich, danach kann man außerdem eine Weiterbildung zum Offizier machen. Heute sind rund zwei Drittel Abiturienten, jeder vierte Patentanwärter bewirbt sich mit einem Realschulabschluss. Zum Kapitän wird man übrigens erst nach mindestens drei Jahren Seefahrtzeit, begonnen wird als dritter Offizier. Das Gehalt liegt meist zwischen 4000 und 5500 Euro brutto.

Die Alternativen zum Job als Kapitän

Wer Kapitän ist, hat keinen Feierabend und ist oft monatelang von seiner Familie getrennt. Teilweise hat man vier Monate frei und vier Monate Arbeit auf dem Meer. Daher suchen sich viele eine Alternative mit festem Boden unter den Füßen. Nautische Offiziere und Kapitäne können Lotsen oder Inspektoren werden. Sie können auch in der Schifffahrtsverwaltung oder bei Exportfirmen arbeiten.

Es bleibt keine Zeit für Landgänge und romantische Abende

Aber Kapitäne gibt es nicht nur auf eindrucksvollen Kreuzfahrtschiffen, sondern auch auf Frachtschiffen, die mehrere Tausend Container von einem Kontinent zum anderen bringen. Kapitän Pfaue, der selbst seit Jahren Kapitän eines großen Container- Frachters ist, warnt davor, sich den Job zu schön auszumalen. Wer andere Länder kennenlernen will und sich auf romantische Stunden freut, der ist hier falsch. Es ist eher etwas für diejenigen, die sich für Technik interessieren, die sich für Schiffe begeistern und von ihrem Arbeitsplatz aus immer das Meer im Blick haben wollen.


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