Betrachten wir den Arbeitsmarkt von Nürnberg und Stuttgart, so stellen wir fest, das beide Städte im Verhältnis zur bundesweiten Arbeitslosigkeit von schwankenden 9,1 % ausgehend, derzeit einen unterdurchschnittlichen Arbeitnehmerüberschuss haben, und zwar in Nürnberg mit 6,3 % und 5,1 % in Stuttgart.

Gravierend für Stuttgart war das Jahr 2007, in dem die Arbeitslosigkeit um 21 % abnahm. Nach den Feststellungen der Agentur für Arbeit in Stuttgart profitierten davon in erster Linie Frauen und ältere Arbeitssuchende, sodass 16.600 Arbeitslose einen neuen Arbeitsplatz fanden. Die gute Konjunktur hat diese Entwicklung, die bis heute angehalten hat, begünstigt. Der Wermutstropfen ist allerdings, dass wir dabei von zu wenigen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen auszugehen haben, eine allgemein festgestellte Zeiterscheinung, nicht nur in den Städten Nürnberg und Stuttgart.

Bei Nürnberg fällt das große Einzugsgebiet des Arbeitsmarktes auf, das verhältnismäßig höhere Pendlerströme gegenüber Stuttgart zu bewegen hat. Daraus ergeben sich gerade heute aufgrund der rasanten Kostenentwicklung nachteilige Bedingungen für die verbleibende Kaufkraft, die auch aus grundsätzlichen Erwägungen die Menschen in ihrem Kaufverhalten beeinflusst. Aber in beiden Städten fällt der große Mangel an geschultem und Facharbeiterpersonal auf, vielleicht mehr noch sichtbar bei den Großunternehmen im Stuttgarter Raum, die die einschlägigen Stellen nicht zu besetzen wissen.

Ob man den Unterschied im Arbeitsmarkt von Nürnberg und Stuttgart als gravierend ansieht, ist wohl hier vom jeweiligen Fokus des Betrachters aus zu entscheiden. Bedrohlich kann man den Unterscheid nicht nennen.

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