Diplom Ingenieur ist die Berufsbezeichnung für wissenschaftlich ausgebildete Spezialisten auf technischem Gebiet. Ihre Ausbildung erhalten sie an Hochschulen oder Universitäten. Dabei werden verschiedene Fachrichtungen vermittelt. Die Ausbildung endet mit einem akademischen Grad.

Ingenieure verstehen sich als die geistigen Väter der technischen Systeme. Ihre naturwissenschaftlichen Erkenntnisse werden zum praktischen Nutzen für Menschen angewendet. Es werden vor allem physikalische Erkenntnisse ausgewertet, die auch aus der Biologie, Chemie und Medizin stammen.

Breit gefächerte Kenntnisse

Dabei kann ein einzelnes System, wie beispielsweise eine Maschine, ein Bauwerk, ein Kommunikations- oder Transportmittel auf Erkenntnissen der drei Naturwissenschaften beruhen. Das setzt natürlich voraus, dass in Ingenieur ein breit gefächertes naturwissenschaftliches Wissen benötigt, weswegen eine ständige Bereitschaft zur Weiterbildung vorhanden sein muss. Bei komplexen Systemen ist meist eine Beteiligung von mehreren Fach-Ingenieuren erforderlich, weshalb diese auch über eine gewisse Teamfähigkeit verfügen müssen. Dabei wenden Ingenieure in ihren jeweiligen Fachgebieten eine unterschiedliche Fachsprache an, was dazu führt, dass Ingenieure sich bei einer gemeinschaftlichen Arbeit sprachlich gut miteinander verständigen können müssen. Technische Zeichnungen werden dabei allgemein problemlos, von allen Beteiligten verstanden. Normalerweise werden beim Bau von Systemen und Produkten, auch bei komplett neuen technischen Anwendungen, längst vorhandene Mittel und Methoden zur Herstellung verwendet. Wichtig dabei ist, dass ein Ingenieur die bekannten Werkzeuge, Herstellungsmethoden, Standardbauelemente und Werkstoffe beherrscht.

Erfahrung sammeln

Durch Industrie-Praktika wird das theoretische Wissen durch praktische Fertigkeiten erweitert. Ein vor dem Studium gelerntes technisches Handwerk, erleichtert das Studium. Der theoretische Unterricht der Naturwissenschaften ist dabei genau auf die späteren Diplom Ingenieure zugeschnitten. So wird beispielsweise aus der Mechanik, die technische Mechanik und aus der Optik die technische Optik. Ebenso wie Naturwissenschaftler gebraucht der Ingenieur die Mathematik zur Beschreibung sowie Bewertung seiner Objekte. Die Ausbildung an einer Universität ist theoretisch deutlich umfangreicher als die Fachhochschulausbildung. Der Zugang zur Fachhochschule erfolgt ausschließlich über eine abgeschlossene handwerkliche Berufsausbildung. Die Bezeichnung beziehungsweise der Grad Diplom Ingenieur, abgekürzt als Dipl.-Ing. wird über ein normalerweise fünf Jahre dauerndes Studium erworben. Dieses ist an einer Technischen Universität, früher auch als Technische Hochschule bezeichnet oder Universität möglich. Auch das vierjährige Studium über die Fachhochschule führt zur Berufsbezeichnung Diplom Ingenieur.