Lange Zeit verorteten sich Frauen höchstens auf der Ebene der Projektleitung. Einen Job im Vorstand, den trauten sich eher männliche als weibliche Jobanwärter zu. In den vergangenen Jahren ist das Selbstbewusstsein junger Frauen jedoch deutlich angestiegen. Viele von ihnen finden sich inzwischen in Spitzenpositionen wieder!

Mehr Frauen im Chefsessel

Siedelten sich viele jungen Frauen in der Vergangenheit eher im mittleren Management an, liegt die Anzahl weiblicher Berufsanfängerinnen, die eine Top-Position anstreben, mit 49 Prozent erstmals höher, als die der jungen Männer (42 Prozent). Das ergab eine Studie über „Familienunternehmen und Arbeitgeber“.

Eine Frau, die es in einer bislang von Männern dominierten Berufssparte geschafft hat, ist Kristin Schwarz. 1999 stieg die studierte Betriebswirtschaftlerin ins väterliche Traditionsunternehmen Schwarz Cranz ein. Inzwischen leitet sie das Unternehmen, das bekannt für seine hochwertigen Wurstspezialitäten ist.

Probleme bei Vereinbarung von Kind und Beruf

Doch zu häufig heißt es noch: Kind oder Karriere! „Wo Kindertagesstätten um zwölf Uhr schließen, werden Familien mit zwei Berufstätigen vor enorme Probleme gestellt“, so Stefan Heidbreder, Chef der Stiftung Familienunternehmen. 90 Prozent der Unternehmen in Deutschland sind inhaber- oder familiengeführt. Darunter Industrie- und Handelsunternehmen wie Bosch, Oetker oder die Hamburger Otto Gruppe. Viele solcher Betriebe haben die Zeichen der Zeit erkannt und selbst die Initiative ergriffen. Dem Nachwuchs ihrer Mitarbeiter bieten sie mittlerweile eigene Kitas oder einen festen Kitaplatz in öffentlichen Tagesstätten an.

Flexible Arbeitsmodelle schaffen Anreize

Und auch in anderen Punkten passen sich Unternehmen den Wünschen und Bedürfnissen ihrer Belegschaft an. So beteiligen sich einige Firmen nicht nur an der Deckung laufender Kosten für Kindertagesstätten, sie ermöglichen ihren Mitarbeitern auch die Umsetzung flexibler Arbeitsmodelle. Trotz der Erziehung von Kindern oder der Behandlung pflegebedürftiger Verwandtschaft können Frauen wie Männer so dennoch ihre berufliche Stellung beibehalten.

In der Rangliste der wichtigsten Kriterien bei der Arbeitgeberwahl zeigt die Studie außerdem einen steilen Aufwärtstrend der sogenannten „Work-Life-Balance“. Mit Platz vier liegt diese knapp hinter einer attraktiven Vergütung und einer angenehmen Arbeitsatmosphäre, die für rund 60 Prozent der Teilnehmerinnen grundlegend ist.


Fotocredit: Pixabay, 3190242, StarFlames

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