Inflation – das heißt der laufende Kaufkraftverlust – ist ein Kennzeichen moderner Volkswirtschaften. Sie kommt in unterschiedlicher Ausprägung von der schleichenden Geldentwertung bis hin zur galoppierenden Inflation vor. Wirtschaftliche Entwicklung, Fiskal- und Geldpolitik sind Faktoren, die die Inflation beeinflussen. Im Folgenden erfahren Sie mehr über Ursachen und Wirkungen der Inflation.



Inflationsursachen

Warum Inflation entsteht und wie sie gesteuert werden kann, ist Gegenstand zahlreicher Inflationstheorien in der Volkswirtschaftslehre. Es gibt demnach mehrere Erklärungsansätze. Eine wichtige Rolle kommt der umlaufenden Geldmenge zu. Nimmt diese deutlich zu, führt dies bei unverändertem Angebot an Gütern tendenziell zu einer Erhöhung der Preise. Weitere Erklärungsansätze beziehen sich auf strukturelle Änderungen beim Angebot oder der Nachfrage von Gütern. Preistreibende Faktoren auf der Angebotsseite werden vor allem in steigenden Produktionskosten gesehen, zum Beispiel aufgrund von Lohnerhöhungen oder höheren Rohstoffpreisen. Auf der Nachfrageseite können Veränderungen im Nachfrageverhalten ein steigendes Preisniveau bewirken. Diese können durch u.a. durch wachsende Einkommen bedingt sein. Werden solche Änderungen durch das Ausland verursacht, spricht man von importierter Inflation.

Verteilungs- und Beschäftigungswirkungen

Die Geldentwertung trifft vor allem die Bezieher von Erwerbseinkommen, Besitzer von Geldvermögen sowie Rentner und Pensionäre. Der Realwert von Geldvermögen wird durch Inflation beeinträchtigt, Löhne und Renten passen sich der Inflationsentwicklung in der Regel nur zeitversetzt an. Eigentümer von Sachwerten sind dagegen besser vor Inflation geschützt. Schuldner profitieren tendenziell von der Geldentwertung, da sich ihre realen Zahlungsverpflichtungen vermindern. Es gibt zahlreiche Beispiele für stark verschuldete Staaten, die sich mit Hilfe der Inflation entschuldet haben. Manche Ökonomen sehen einen Zusammenhang zwischen Inflation und Beschäftigung. Ein wachsendes Beschäftigungsniveau ist danach mit mehr Inflation verbunden. Es gibt allerdings hierfür auch Gegenbeispiele.

Rolle der Notenbanken

Der Geldpolitik der Notenbanken kommt bei der Inflationsbekämpfung eine besondere Bedeutung zu. Über die Zinspolitik und die Bedingungen für die Refinanzierung des Bankensektors können sie die umlaufende Geldmenge beeinflussen. Eine restriktive Geldpolitik trägt dazu bei, dass die Preise weniger stark steigen. Allerdings sind negative realwirtschaftliche Effekte nicht ausgeschlossen. Die Geldpolitik stellt daher einen Spagat zwischen dem Erhalt der Preisstabilität einerseits und der Förderung einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung andererseits dar. Mehr zum Thema Inflation finden Sie hier.

Foto: Joerg Lantelme – Fotolia

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