Viele Menschen glauben, dass fast alle Ärzte in einer Praxis oder einer Klinik tätig sind. Tatsächlich gibt es wesentlich mehr Möglichkeiten, als Mediziner Karriere zu machen. Hier erfahren Sie, welche Perspektiven Ärzte in der heutigen Berufswelt haben.

Mediziner in der Forschung

Forschungsinstitute, wie zum Beispiel das Max-Planck-Institut, bieten Medizinern attraktive Arbeitsbedingungen. Medizinern, die im Bereich der Forschung Karriere machen wollen, wird eine experimentelle Doktorarbeit empfohlen. Außerdem ist es nützlich, die wissen­schaft­li­chen Beiträge in Fachzeit­schrif­ten zu verfolgen, um stets auf dem aktuellen Stand der Forschung zu sein. Ebenso wertvoll ist das Publizieren eigener Forschungsergebnisse.

Mediziner in der Pharmaindustrie

Stellenangebote in der Allgemeinmedizin werden auch von der Pharmaindustrie ausgeschrieben. Denn bei der Zulassung oder der Vermarktung von Medikamenten wird medizinisches Fachwissen gebraucht. Dieses Berufsfeld spricht vor allem Mediziner an, die sich für Marketing und Betriebswirtschaftslehre interessieren.

Mediziner im Versicherungswesen

Krankenversicherungen, Unfallversicherungen und Lebensversicherungen suchen ebenfalls Mediziner. Dort sind Ärzte mit der Bewertung medizinischer Risiken, und mit Leistungsprüfungen befasst. Beispielsweise muss begutachtet werden, ob eine Berufsunfähigkeit vorliegt oder ob eine bestimmte Therapie medizinisch erforderlich ist.

Berufsfeld Arbeitsmedizin

An der Nahtstelle zwischen Medizin und freier Wirtschaft befassen sich Arbeitsmediziner mit gesundheitlichen Aspekten bei der Arbeitsplatzgestaltung. Sie führen Einstellungsuntersuchungen durch, überprüfen die Sicherheit der Angestellten am Arbeitsplatz und beraten die Arbeitgeber bezüglich des betrieblichen Gesundheitsmanagements.

Mediziner im öffentlichen Sektor

Im öffentlichen Sektor sind Mediziner sehr gefragt. Ärzte sind beispielsweise beim Robert-Koch-Institut oder in den kommunalen Gesundheitsämtern im Einsatz. Dort sind sie zuständig für die Überprüfung von Hygienebestimmungen, für Gutachten im Fall von Behandlungsfehlern, die Prävention übertragbarer Krankheiten, für die Schwangerschaftsberatung und für die Behandlung von Menschen mit psychischen Störungen. Ein wesentlicher Unterschied zu den selbstständigen Ärzten ist das tariflich geregelte Gehalt der Amtsärzte.

Mediziner in der ärztlichen Selbstverwaltung

Auch die ärztliche Selbstverwaltung ist ein attraktives Berufsfeld für Mediziner. Diese besteht aus der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, der Bundesärztekammer, der Deutsche Krankenhausgesellschaft sowie den Spitzenverbänden der Krankenversicherungen. In diesem Bereich sind Ärzte unter anderem mit der Bedarfsplanung, der Qualitätssicherung, der Zulassung von Medikamenten und der Weiterbildung für Mediziner befasst.

Berufsfeld Medien

Auch in Redaktionen von Fachzeitschriften und Verlagen werden Stellen für Mediziner ausgeschrieben. Um sich als Wissenschaftsjournalist zu qualifizieren, können Absolventen im Bereich der Medizin anschließend die Journalistenschule besuchen.

Qualifikation durch ein zweites Studium

Mit einem Zweitstudium können Mediziner sich ein spezifisches Berufsfeld erschließen. Sie können sich beispielsweise für die Rechtsmedizin, die Gesundheitsökonomie oder die Medizininformatik qualifizieren. Absolventen sind dann in zwei Professionen ausgebildet, können zwischen diesen beiden „Systemen“ vermitteln und haben damit auf dem Arbeitsmarkt gute Chancen und attraktive Gehaltsaussichten.

Spezialisierung durch Weiterbildung

Darüber hinaus können Ärzte sich durch eine Weiterbildung oder Zusatzqualifikation auf einen bestimmten Bereich der Medizin spezialisieren. Sie sind dann Experten für bestimmte Krankheitsbilder, Patientengruppen oder Methoden (z. B. Sportmedizin, Akupunktur oder Chinesische Medizin).

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