Berlin – Lachen, sprechen, kauen: Das geht nur mit einem gesunden Gebiss. Wer keine perfekten Zähne hat, dem hilft ein Zahntechniker. Er fertigt den passenden Zahnersatz für jeden Patienten an.

«In meiner Familie gibt es sowohl Ärzte als auch Handwerker, und ich fand beides toll», erzählt Konstanze Pieter. «Zahntechnik ist die Schnittstelle zwischen beiden Berufen.» Die 20-Jährige macht im Dentallabor Zahntechnik Berlin eine Ausbildung zur Zahntechnikerin und ist im zweiten Ausbildungsjahr.

Als angehende Zahntechnikerin arbeitet sie dem Zahnarzt zu: Aus dem Zahnabdruck, den der von seinem Patienten nimmt, gießt sie zunächst ein Gips-Modell und fertigt auf dieser Basis passgenauen Zahnersatz. Echte Handarbeit, bei der es manchmal ganz schön laut und staubig zugeht.

Konstanze Pieter hat vor Beginn ihrer Ausbildung das Abitur gemacht. Ein bestimmter Schulabschluss ist eigentlich keine Voraussetzung für die Ausbildung. Laut Bundesagentur für Arbeit stellen die meisten zahntechnischen Labors in der Praxis trotzdem überwiegend Auszubildende mit mittlerem Bildungsabschluss oder Abitur ein.

Vor allem Kenntnisse in den naturwissenschaftlichen Schulfächern Mathe, Chemie und Physik seien wichtig, erklärt Gerrit Ehlert. Er ist Zahntechnikermeister und bildet Kostanze Pieter aus. Bei Bewerbungen schaut er aber auch auf die Kunstnote: Kreativität und gestalterische Fähigkeiten seien in dem Beruf ebenso nötig. «Jeder Zahnersatz ist ein Unikat, hergestellt für den jeweiligen Patienten», erklärt Heinrich Wenzel vom Verband Deutscher Zahntechniker-Innungen.

Wer sich für die Ausbildung zum
Zahntechniker entscheidet, wählt einen anspruchsvollen Beruf. «Man muss zu jeder Zeit sehr konzentriert sein und außerordentlich sorgfältig arbeiten», sagt Konstanze Pieter.

Zahntechniker absolvieren eine duale Ausbildung im Betrieb und in der Schule. In der Schule stehen Fächer wie Anatomie, Werkstoffkunde und Chemie auf dem Stundenplan, im Betrieb können die Auszubildenden das Gelernte dann anwenden. Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre und endet mit der Gesellenprüfung, die aus einem theoretischen und einem praktischen Teil besteht.

Nach der Ausbildung können Zahntechniker in zahntechnischen Labors, Labors von Zahnarztpraxen oder in Zahnkliniken arbeiten und sich stetig fortbilden. Wer in Zukunft sein eigener Chef sein oder junge Menschen ausbilden möchte, kann außerdem einen Meister machen. Auch ein Studium der Zahnmedizin oder Dentaltechnologie ist möglich.

Obwohl die Arbeit als
Zahntechniker anspruchsvoll ist, bekommen die Azubis im Vergleich zu anderen Ausbildungsberufen wenig Geld: 550 Euro im ersten und 700 Euro im letzten Jahr verdienen sie nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit ungefähr. Die Höhe der Ausbildungsvergütung ist nicht tariflich geregelt und deshalb von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich.

Dafür haben Zahntechniker sehr gute Zukunftschancen, erklärt Heinrich Wenzel. Das Handwerk leide unter dem Fachkräftemangel: «Zurzeit haben wir mehr freie Ausbildungsplätze als Bewerber. Dazu kommt, dass viele Zahntechniker schon relativ alt sind und bald in den Ruhestand gehen.»

Für Konstanze Pieter ist Zahntechnikerin der Traumberuf. Sie empfindet es immer wieder als besonders, wenn einem Patienten ein von ihr gefertigter Zahnersatz eingesetzt wird: «Ich freue mich dann und denke: Wow, diesem Menschen hast du jetzt wirklich ein Stück Lebensqualität zurückgegeben!»

Fotocredits: Franziska Gabbert,Franziska Gabbert,Franziska Gabbert,Franziska Gabbert,Franziska Gabbert,Franziska Gabbert,Franziska Gabbert,Franziska Gabbert,Franziska Gabbert
(dpa/tmn)

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